Sicher im E-Mail-Marketing: So bewertest du Risiken nach DSGVO

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Email-Marketing ist ein mächtiges Werkzeug, um Kunden zu erreichen und Bindungen zu stärken. Aber mit der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), die seit Mai 2018 in Kraft ist, müssen wir alle besonders vorsichtig sein, wie wir mit persönlichen Daten umgehen. Keine Sorge, ich erkläre dir, wie du die Risiken im E-Mail-Marketing nach DSGVO bewerten und minimieren kannst.

Einhaltung der DSGVO-Prinzipien

Zuallererst gilt es, die Grundprinzipien der DSGVO zu verstehen und sicherzustellen, dass deine E-Mail-Marketing-Praktiken mit ihnen übereinstimmen. Jede Nutzung von personenbezogenen Daten muss rechtmäßig, fair und transparent sein. Du solltest nur Daten erfassen, die für dein Marketingziel notwendig sind und sie nicht länger als nötig speichern.

Rechtmäßigkeit der Datenverarbeitung sicherstellen

Frage dich, auf welcher Rechtsgrundlage du E-Mails sendest. Hast du eine explizite Einwilligung von den Personen erhalten? Oder berufst du dich auf berechtigte Interessen? Wenn du berechtigte Interessen als Grundlage nutzt, führst du am besten eine Interessenabwägung durch und dokumentierst sie.

Transparenz und Informationspflichten

Du musst den Personen, deren Daten du verarbeitest, transparente Informationen darüber geben, wie und warum ihre Daten genutzt werden. Dies erfolgt normalerweise durch eine Datenschutzerklärung, die leicht zugänglich sein muss – beispielsweise in der Fußzeile deiner E-Mails.

Einwilligung und Widerrufsrecht

Die Einwilligung, E-Mails zu senden, muss freiwillig, spezifisch, informiert und eindeutig sein. Das bedeutet, dass ein Pre-Ticked-Kästchen in einem Anmeldeformular nicht ausreicht. Ebenso müssen Nutzer ihre Einwilligung jederzeit einfach widerrufen können.

Sicherheitsmaßnahmen ergreifen

Um die Sicherheit der personenbezogenen Daten zu gewährleisten, sind technische und organisatorische Maßnahmen erforderlich. Verschlüssele zum Beispiel die Datenübertragung mit TLS und beachte grundlegende Sicherheitsstandards bei der Speicherung von personenbezogenen Daten.

Verarbeitungsverzeichnis und Datenschutz-Folgenabschätzung

Du solltest ein Verzeichnis aller Verarbeitungstätigkeiten führen, die personenbezogene Daten betreffen. Bei riskanten Verarbeitungsvorgängen kann zudem eine Datenschutz-Folgenabschätzung (DSFA) notwendig sein. Diese hilft dabei, Risiken zu erkennen und zu minimieren.

Umgang mit Datenpannen

Sollte es doch einmal zu einer Datenpanne kommen, musst du diese gemäß DSGVO schnellstmöglich der zuständigen Datenschutzbehörde melden, unter Umständen auch den betroffenen Personen. Es ist also wichtig, einen Plan für den Fall einer Datenpanne zu haben.

Umgang mit Betroffenenrechten

Personen haben das Recht, Auskunft über ihre gespeicherten Daten zu erhalten, diese berichtigen oder löschen zu lassen oder ihrer weiteren Verarbeitung zu widersprechen. Deine Prozesse sollten so eingerichtet sein, dass du solche Anfragen fristgerecht und effektiv bearbeiten kannst.

Fazit

Im E-Mail-Marketing nach DSGVO sicher zu navigieren, bedeutet, einen fortlaufenden Prozess der Risikobewertung zu betreiben. Achte auf die Einhaltung der rechtlichen Grundlagen, informiere Nutzer klar und deutlich und etabliere starke Datenschutzpraktiken in deinem Unternehmen. So pflegst du nicht nur die Beziehung zu deinen Kunden, sondern zeigst auch, dass du ihre Privatsphäre ernst nimmst. Denn letztendlich schafft ein verantwortungsvoller Umgang mit Daten Vertrauen – und das ist das wertvollste Kapital, das du haben kannst.